Gefallenenbuch
© Heimatverein Oythe e.V. 2014
Heimatverein Oythe e.V.
Gefallene und vermisste Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges aus Oythe Dieses Buch ist denen gewidmet, denen es nicht vergönnt war, heimzukehren. Möge ihr Tod Mahnung für uns alle sein Vorwort zum Gefallenenbuch von Georg Böske
Das Leben im 20. Jahrhundert wurde geprägt von den Vorgängen und Folgen der beiden großen Weltkriege, die maßgeblich von Deutschland ausgingen Fast 100 Jahre nach dem Ausbruch des ersten Weltkrieges (1914 – 1918) und nahezu 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945) legt der Heimatverein Oythe ein Buch vor, das den gefallenen und vermissten Oyther Soldaten beider Kriege gewidmet ist. Mit diesem Buch wollen wir ihnen ein Denkmal setzen und ihnen einen Namen bzw. ein Gesicht geben. Indem wir das Leben der Vermissten und Gefallenen aus Oythe nachzeichnen, wollen wir aber nicht die vielen weiteren Opfer der beiden Kriege vergessen: - die vielen zivilen Opfer, die durch Kriegshandlungen, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren, - die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde, - die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen die Gewaltherrschaft leisteten - die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. (vergl. Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler zum Volkstrauertag 2006) Der Blick in die jüngste Vergangenheit ist wichtig, da mit zunehmendem Zeitabstand die Zahl derjenigen schwindet, die unmittelbar Erfahrungen mit den Kriegen gemacht haben. Unsere Verantwortung für das Geschehene dürfen wir dabei nicht aus dem Auge verlieren. Wir sind gefordert, uns für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und ein würdiges Leben aller einzusetzen, d.h. Terror und Gewalt zu verhindern, Zivilcourage und Toleranz zu üben und den Krieg als Mittel der Politik zu ächten. Die vielen Kriegsgräberanlagen sind eine Anklage gegen die Sinnlosigkeit aller Kriege und Mahner für den Frieden. Das vorliegende Buch ist in besonderem Maße gedacht für die Töchter, Söhne, Nichten, Neffen und Enkelkinder der Gefallenen und Vermissten, die sie kaum oder gar nicht kannten und die den Verlust dieser Verwandten als Lücke in der eigenen Lebensgeschichte wahrnehmen. Selbst die nächsten Angehörigen kennen oft nur den Staat bzw. den Ort, in dem ihr Angehöriger gestorben oder von dem die letzte Nachricht gekommen ist. Die Briefe von den Gefallenen sind leider heute nur noch selten vorhanden. In diesen Briefen stand in der Regel als Ortsangabe „im Westen“, „Russland“ usw. – genaue Ortsangaben und Berichte von der Front waren im Zweiten Weltkrieg nicht erlaubt. Es ist das Verdienst von Peter Sieve und Winfried Rötepohl-Bahlmann, dass sie die Lebenswege der Gefallenen und Vermissten aus den beiden Weltkriegen ausgiebig erforscht und festgehalten haben und sie so den Angehörigen „näher bringen“. Peter Sieve, Archivar beim Offizialatsarchiv Vechta und bis 2009 in Oythe wohnhaft, hat sich auf die Spur der Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges gemacht. Es ist erstaunlich, wie viele Informationen er zu den einzelnen Soldaten nach so vielen Jahren noch zusammentragen konnte. Besonderen Wert hat er auf den familiären Hintergrund des jeweiligen Soldaten gelegt. Zogen Soldaten zu Beginn des Ersten Weltkrieges noch mit Begeisterung in den Krieg, so holte die Realität an der Front sie schnell ein. Dieser Krieg entwickelte sich zum bis dahin brutalsten in der Geschichte der Kriege. Entscheidend war nicht mehr der Kampf zwischen den einzelnen Soldaten, sondern die Anzahl und die Qualität der technischen Kriegsgeräte (Panzer, Flugzeuge, Giftgas usw.), ohne Rücksicht auf die hohen Verluste an Menschenleben (Materialschlacht). Die Soldaten in den kilometerlangen Schützengräben (Stellungskrieg) waren von dem ständigen Warten in ihren Unterständen, von den Gasangriffen und dem ununterbrochenen Granat- und Maschinengewehrfeuer völlig zermürbt. Sie sahen sich oft nur noch als „Kanonenfutter“. Im Ersten Weltkrieg verloren ca. 10 Millionen Menschen ihr kostbares Leben, davon ca. 8,5 Mill. Soldaten. Winfried Rötepohl-Bahlmann, Erster Gemeinderat der Gemeinde Goldenstedt und in Oythe geboren und aufgewachsen, hat in jahrelanger Kleinarbeit die Lebenswege der Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges erforscht. Eine große Hilfe waren ihm seine guten Beziehungen zu den verschiedensten Dienststellen und Organisationen. Neben den Grunddaten zu den einzelnen Soldaten beschreibt er ausführlich deren Lebensweg bzw. deren Einsatzgebiete, die den Angehörigen bislang nicht bekannt waren. Die Lebenswirklichkeit des einzelnen Soldaten an den unterschiedlichsten Brennpunkten des Krieges veranschaulicht er mit Berichten von ehemaligen Kriegsteilnehmern aus einer Vielzahl von Zeitschriften und Büchern. Diese Kriegsberichte sind als zeitgenössische Quellen zu sehen, wobei die Absichten der Autoren bzw. der Zeitpunkt der Abfassung der Beiträge bedacht werden müssen. In den 1950er/1960er Jahren hatte man eine andere Sicht auf den Zweiten Weltkrieg und die Rolle der Soldaten als in den 1980er/1990er Jahren, außerdem wählte man in Zeiten des Kalten Krieges andere Ausdrucksformen für die damaligen Kriegsgegner als in den Zeiten der Entspannung. Dazu kommt, dass ehemalige Kriegsteilnehmer von den Zeitströmungen des „Dritten Reiches“ (1933 – 1945) geprägt wurden, wo eine bestimmte Ideologie (u.a. Rassenlehre), Heldentum und Militarismus eine entscheidende Rolle spielten. Bei aller Problematik der benutzten Quellen erhält man aber ein anschauliches Bild von den oft unmenschlichen Lebensumständen im Zweiten Weltkrieg. Die vielen eingefügten Karten ergänzen in ausgezeichneter Form den Text und tragen sehr zur Veranschaulichung bei. So wird das Buch zu einer Dokumentation der militärischen Vorgänge an den einzelnen Brennpunkten des Zweiten Weltkrieges, in der die Gefallenen und Vermissten aus Oythe im Mittelpunkt stehen. Im Zweiten Weltkrieg verloren ca. 55 Millionen Menschen ihr Leben. Dies ist nur eine Zahl, hinter jedem Menschen steht aber ein eigenständiges Leben mit Familie und anderen sozialen Beziehungen. Wie viele Begabungen sind durch den Krieg ausgelöscht worden! Wenn man sich die Zahlen für Oythe ansieht, kann man sich eine Vorstellung davon machen, wie einschneidend der Zweiten Weltkrieg in das Leben eines kleinen Ortes wie Oythe eingegriffen hat. Von den ca. 900 Einwohnern sind laut Ehrentafel aus den 1950er Jahren 233 Personen als Soldaten eingezogen worden, hinzu kommen Luftwaffenhelferinnen, Volkssturm, Flakhelfer usw. Damit waren 26% der Einwohner im direkten Kriegseinsatz (jeder Vierte). Von den 233 eingezogenen Soldaten haben 86 die Heimat nicht wieder gesehen (37%), jeder dritte Soldat kehrte also nicht zurück oder ca. 10% der Dorfbevölkerung sind gefallen. Die zurückkehrenden Soldaten waren unter dem Eindruck der Kriegserlebnisse bzw. der Vorgänge in der Gefangenschaft häufig traumatisiert. Dies wurde noch verschärft dadurch, dass sie über das Erlebte nicht reden konnten bzw. wollten, viele wollten einfach abschließen und nur noch nach vorne blicken. Eine Verarbeitung in heutigem Sinne (Therapie) fand nicht statt. Jeder musste damit alleine fertig werden. Andererseits teilte eine ganze Generation die Erfahrung des Krieges. Die Soldaten waren auf der einen Seite als Werkzeug eines staatlichen Apparates Opfer eines menschenverachtenden Systems mit verbrecherischen Zielen, auf der anderen Seite konnten sie in dem totalitären System auch zu Tätern werden. Die Verwicklung von Teilen der Wehrmacht in Kriegsverbrechen wird heute nicht mehr abgestritten. Die Vorkommnisse in den besetzten Gebieten – ganz zu schweigen von der Vernichtung von Millionen von Juden, Roma und Sinti u.v.a.m. – liefern eindeutige Beweise. Vor einer pauschalen Verurteilung eines jeden Angehörigen der Wehrmacht müssen wir uns aber hüten. In jedem Einzelfall wäre zu prüfen, wo der einzelne Soldat bzw. Angehörige anderer Verbände die Regeln christlicher bzw. abendländischer Tradition nicht beachtet hat und so schuldig geworden ist. Winfried Rötepohl-Bahlmann hat bei den Grunddaten die Zugehörigkeit zur Waffen-SS und SS (2 Soldaten) nicht aufgeführt. Da diese Organisationen nach dem Kriege durch die Alliierten mit guten Gründen zu Verbrecherorganisation erklärt worden sind, besteht die Gefahr, dass SS-Angehörige von vorneherein verurteilt sind. Wir wissen aber, dass schon vor dem Krieg ganze Reitervereine in die SS überführt worden sind und dass in den letzten Kriegsjahren zwangsweise junge Leute zur Waffen-SS eingezogen worden sind. Hier bedarf es auch einer Einzelfallanalyse. Weiterhin hat der Autor Hinweise auf einen Freitod (3 Soldaten) mit Rücksicht auf die Angehörigen nicht erwähnt. Die entsprechenden Informationen liegen im Archiv des Heimatvereins unter Verschluss. Dank gebührt den beiden Autoren Peter Sieve und Winfried Rötepohl-Bahlmann für ihren beispielhaften und unermüdlichen Einsatz. Dank auch an Engelbert Hasenkamp, der vor einigen Jahren die Geschichte des Kriegerdenkmals in Oythe erforscht hat (siehe Mitteilungsheft Nr. 20 März 2007) und sich mit dem Abdruck seines Beitrages in diesem Buch einverstanden erklärt hat. Der Heimatverein Oythe bedankt sich ganz besonders bei denen, die durch ihre finanziellen Zuwendungen die Erstellung dieses Buches erst ermöglicht haben. Möge dieses Buch den Angehörigen eine Hilfe, uns und zukünftigen Generationen eine Mahnung zum Frieden sein. Georg Böske Erster Vorsitzender des Heimatvereins Oythe
Damit Sie sich vorab ein Bild über das Gefallenenbuch machen können, haben wir hier einige Seiten musterhaft als Datei beigefügt. Bitte klicken Sie hier - Musterauszug aus dem Gefallenbuch
In dieser hier musterhaft dargestellten Art und Weise werden alle Gefallenen dargestellt und beschrieben. Fall Sie noch ein gutes und sinnvolles Weihnachtsgeschenk (oder zu einem anderen Anlass) suchen, so bitten wir Sie bereits heute Ihre Vorbestellung beim Heimatverein Oythe aufzugeben. Das Buch kostet 25,00 Euro. - zzgl. Versandkosten, falls Versand erforderlich - Das Buch umfasst ca. 600 Seiten im DIN A 4 Format und ist mit teils farbigen Grafiken und Bildern erstellt worden. Rufen Sie uns an; oder mailen Sie einfach an: heimatverein@heimatverein-oythe.de Bitte teilen Sie uns Ihren Namen und Ihre Adresse mit. Vielen Dank für die Bestellungen!
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